„Der Boiler ist das Gefährlichste Equipment auf einer ganzen Farm. Der Druckkessel geht bis zu 105pounds – und wenn eines der Ventile nicht funktioniert, dann explodiert dieser 250 Pferde starke Boiler. Wenn er hochgehen würde, wäre es wie eine Atombombe – dieses Gebäude würde dem Erdboden gleichgemacht werden – es ist kein schöner Anblick… ich erlebte es einmal. Zum Glück war ich nicht im Gebäude, sonst würde ich heute nicht hier stehen. Doch vor vielen Jahren sah ich in Frankreich, wie ein Boiler explodierte – er versenkte die gesamte Destillationsanlage. Weil der Boiler so gefährlich ist, ist es wichtig, sich gut um ihn zu kümmern.
Der Boiler braucht Wasser, welches ihm durch den Wassertank zu gespeist wird. In dem Tank kann man Geräusche hören, es zischt, Dampf steigt auf… Den Boiler darf man erst einschalten, wenn auf dem Sichtglas das Wasser eine gewisse Höhe erreicht hat. Wenn man den Boiler anschaltet bevor das Wasser hier ist, brennt er sehr schnell auf und dann – das wäre nicht gut.
Hier stehen wir nun am Seitenglas des 250 Pferde starken Boiler. Hier ist alles automatisiert. Doch auch hier muss man den Wasserlevel kontrollieren, damit er immer auf der richtigen Höhe ist. Wenn der Wasserspiegel hier abfällt und nicht wieder ansteigt, bedeutet das, dass die Pumpe versagt hat oder etwas anderes mit dem Wassertank nicht stimmt. Dann muss man den Boiler ausschalten.
Eines der wichtigsten Dinge bei einer Destillation ist es, guten Wasserdampf zu haben. In kommerziellen Destillationsanlagen haben sie chemische Tanks auf ihrem Wassersystem. Warum? Weil sich Mineralien im Wasser befinden. Mineralien verursachen Löcher in den Rohren. Die Reparatur eines einzelnen Rohres kostet ca. 5.000$ – und das ist nachdem du dafür bezahlt hast, den Boiler zu öffnen. Wenn man die Bolzen hier abschraubt und den Boiler öffnet, sieht man, wie der ganze Boiler voller Rohre ist, die Feuerkammer verläuft genau durch die Mitte. Dies nennt man einen Flammrohr-Boiler, es ist eines der effektivsten Boiler.
Was wir in Young Living machen, was andere Firmen nicht machen da es Geld kostet und sie ihr Wasser lieber mit Chemikalien behandeln, nach jeder Saison öffnen wir den Boiler auf beiden Seiten und reinigen die Rohre. Dies kostet uns ca. 25.000$ dies zu tun. Doch dies ist der einzige Weg, keine Chemikalien im Wasserdampf zu haben, so wie man es in den kommerziellen Destillationsanlagen rund um die Welt finden kann.
Zu beginn wird das Pflanzenmaterial am Boden warm, und diese Wärme steigt dann auf. Dann gebe ich ein wenig Dampf dazu, so dass er die Wärme mit nach oben nimmt. Dies hilft, das Material vor dem erkalten zu bewahren. Es ist sehr kritisch, dass wenn das Öl aus dem Holz kommt – im Holz nennt man das Kanäle, nicht Molekültaschen wie wir es in Lavendel, Melissa usw. finden, hier haben wir Ölkanäle. Dieses Öl beginnt dann, aus dem Kanal durch das Holzmaterial heraus zu kommen, doch wenn es nicht komplett heraus kommt, dann homogenisiert es durch die Temperaturschwankung, und geht zurück ins Holz. Dann ist es weg – man kann es nicht wieder heraus holen.
Wir müssen also zwei ganz wichtige Dinge beachten in der Destillation: im Winter ist dies Rückfluss und Homogenisierung. Sobald also die Destillation startet, müssen wir darauf achten, dass Volumen und der Fluss gleich zu haben wie der Druck der sich innen aufbaut, was in diesem Fall ca. 1.5 pounds ist, so dass es gegen die Schwerkraft nach oben steigt. Der Dampf nimmt entweder das Öl mit nach oben, oder es fällt wieder ab und das Öl zieht sich zurück ins Holz. Es ist also eigentlich ganz einfach.
Ich beobachtete Destillateure die ich selbst ausgebildet hatte und nicht genau aufgepasst hatten – und so hatten wir einen ganzen Kessel verloren. 1 Galleone Balsamtanne Öl hat einen Wert von 23.000$.
Zuerst füllen wir den ersten Kessel, dann kommt der Deckel drauf und wir gehen weiter zum nächsten. Wir sollten genug Holzspäne haben, um alle 4 Kessel zu füllen. Da die Späne von alleine recht fest zusammen sinken, müssen wir sie nicht zusätzlich einstampfen oder andrücken, sie müssen einfach nur regelmäßig verteilt werden. Wenn das Pflanzenmaterial, egal ob es Holzspäne oder Lavendel ist, nicht gleichmäßig verteilt und verdichtet wird, wird der Dampf die Stelle mit dem geringsten Wiederstand finden, und dies nennen wir den Kamin-Effekt. Denn der Dampf wird diesem Luftkanal folgen. Wenn dies geschieht, wird das Pflanzenmaterial und das Öl um diesen Kanal herum versengt, und das restliche Pflanzenmaterial, welches keinen gleichmäßigen Dampf bekommt, homogenisiert. Wenn es homogenisiert, kann man alles wegwerfen.
Den Schwanenhals muss man zuerst anschließen.
Es geschieht alles durch das hören: Hör dem Kessel zu, bis der Ton höher wird. Man kann es förmlich hören, wie der Dampf sich seinen Weg durch das Pflanzenmaterial sucht. Wenn es Tonhöhenschwankungen gibt, weis man, dass der Dampf gerade in einem Luftkissen ist.