Aromatische Pflanzen und Bäume produzieren ätherische Öle, um sich gegen andere Pflanzen, Insekten und Säugetiere zu schützen, mit ihnen zu kommunizieren und um Insekten für die Bestäubung anzuziehen. Ätherische Öle sind von der Natur gemacht – nicht von den Menschen.
Wenn ätherische Öle auf die richtige Art und Weise aus den Pflanzen destilliert werden, sind sie bioaktiv und rein. Jedes ätherische Öl besteht aus 100 – 300 verschiedenen Molekülen, jedes mit seinem eigenen, einzigartigen Aroma.
Wenn man an einem ätherischen Öl riecht, kann man es mit bestimmten Charakteren beschreiben wie: „Kopfnote“, „Herznote“ oder „Basisnote“. Diese haben ihre Ursache in dem einzigartigen Aroma der unterschiedlichen Moleküle.
Die Kopfnoten kommen meistens von einem 10-carbon Molekül namens „Monoterpen“. Monoterpene sind leicht flüchtig und verteilen sich in der Luft. So reicht es oft auch nur ein Fläschchen zu öffnen, und schon duftet der gesamte Raum. Das Aroma der Monoterpene verbreitet sich schnell, haltet jedoch nicht sehr lange (z.B. alpha-pinene).
Die meisten ätherischen Öle der Bäume wie Blaufichte, Tsuga, Pinie, Hinoki und Kiefer aber auch Bergamotte, Mandarine, Orange, Zitrone, Grapefruit, Teebaum, Zitronengras, Kardamon, Cajeput, Pfefferminze, Eukalyptus, Myrte, Wacholder und Rosmarin haben einen großen Anteil der Monoterpene, der „Kopfnote“.
Die Herznote hat ihre Ursache in sauerstoffhaltigen Monoterpenen.
Die Herznote wird oft als „blumig“, „süß“, „angenehm“, „lieblich“ beschrieben (z.B. linalool, linalyl acetate, bornyl acetate, decanal).
Pflanzen fügen den Monoterpenen auf
ganz natürliche Weise Sauerstoff hinzu, und so entstehen Moleküle wie Aldehyde, Ester, Alkohole, Ether und Ketone – alles sehr aromatische Moleküle.
Die Moleküle der Herznote tendieren dazu, länger in der Luft und auf der Haut zu verweilen. Ätherische Öle die noch lange nach dem Auftragen duften wie zum Beispiel Lavendel (Linalool) oder Wintergrün (methyl salicylate) haben einen hohen Anteil an Moleküle der Herznote.
Ätherische Öle mit einem großen Anteil der Herznote sind: Lavendel, Rose, Zypresse, Geranie, römische und deutsche Kamille, Ingwer, Geranie, Jasmin, Ylang-Ylang, Muskatellersalbei, Melisse, Oregano, Majoran, Lorbeer, Fenchel, Ysop, Salbei, Eukalyptus, Myrte, Kiefer, Wacholder, Thymian, Zypresse und Neroli.
Die Moleküle der Basisnote sind 15-carbon Sesquiterbene, mit Sauerstoff angereicherte Sesquiterpene und 20-carbon Diterpene. Diese „schweren“ Noten werden oft als: „holzig“, „schwer“, „warm“, „Moschus artig“, „dauerhaft“ beschrieben (z.B. copaene, santalene, aromadendrene, germacrene D, bisabolol).
Die Moleküle der Basisnote können stunden- und tagelang auf der Haut bleiben. Die Moleküle der „schweren Note“ sind für das lang andauernde Aroma verantwortlich, welches selbst dann noch bleibt, wenn die Kopf- und Herznote längst verduftet ist.
Ätherische Öle wie das königliche Sandelholz und Hong Kuai haben einen außergewöhnlich hohen Anteil an Molekülen der Basisnote.
Ätherische Öle mit einem großen Anteil der Basisnote sind: Zeder, Weihrauch, Sandelholz, Cistrose, Patchouli, Ingwer, Vanille, Angelika, Myrrhe, Pfeffer, Immortelle, Vetiver und Rosenholz.
Der Duft ätherischer Öle steht in direktem Zusammenhang mit den Molekülen aus denen das ätherische Öl besteht – deine Nase kann diese Moleküle entdecken und aufspüren!